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Røde Rodecaster Pro II: Der Alleskönner

Røde hat als eines der ersten Unternehmen eine All-in-One-Lösung für Podcaster produziert. Der Rodcaster Pro ist eine Mischung aus Mischpult, Rekorder und Soundpad mit vielen Funktionen, die man sonst nur in Tonstudios findet. Dem Nachfolger Rodcaster Pro 2 hat der australische Soundspezialist noch ein paar weitere Extras spendiert und gleichzeitig die Größe etwas reduziert. 

Das Gehäuse des Rodecaster Pro 2 besteht aus Kunststoff, die Oberfläche ist empfindlich. Zum Schutz der teuren Hardware habe ich mir zusätzlich eine Abdeckung gekauft, die leider nicht im Set enthalten ist. Die Fader sind nach meinem Geschmack etwas zu wackelig. Dafür lassen sich alle Buttons sehr gut bedienen. Das große Touchscreen-Display zeigt alle Funktionen prächtig an. Alle System-Einstellung lassen sich darüber bequem bedienen. Auch die Farben fast aller Buttons lassen sich darüber anpassen, nur in ganz weiß oder gar ohne Beleuchtung geht nicht – der bunte Disko-Look ist offenbar vom Hersteller gewollt.

Der Rodecaster ist sehr anschlussfreudig: Vier Kombi-Anschlüsse stehen für XLR-Mikrofone oder Instrumente mit Klinkenstecker zur Verfügung. Per Bluetooth können Smartphones eingebunden wunden, zum Beispiel für Interviews. Über zwei USB-C-Anschlüsse können darüber hinaus zwei Computer parallel verbunden werden. Theoretisch ist so in einer Podcast-Produktion die Integration von bis zu drei Calls möglich. Darüber hinaus können die Funkmikrofone von Rode ohne zusätzlichen Empfänger genutzt werden. Die Soundpads lassen sich wiederum mit eigenen Audio-Dateien bestücken und können mit ein paar witzigen Effekten live Stimmen verfremden. Sie dienen darüber hinaus als Schaltzentrale für Streaming-Setups, um zum Beispiel Kameras auszuwählen. Für Multitrack-Aufnahmen stehen insgesamt 16 Spuren zu Verfügung. Sehr praktisch finde ich, dass die Kanäle nach eigenen Wünschen auf die Fader verteilt werden können. Angeschlossen am Computer dient das Rodecaster Pro 2 auch als Audio Interface. Sehr gut gefällt mir die Companion-Software „Røde Connect“, um damit das System zu justieren, die Soundpads zu bespielen oder Aufnahmen zu übertragen. 

Leider ist im Gerät kein Akku eingebaut, man ist auf eine externe Stromversorgung angewiesen. Das kann aber auch eine Powerbank sein, hierfür steht ein weiterer USB-Anschluss zur Verfügung. Der ungeschützte Einschub für die Micro-SD befindet sich gleich daneben. Selbst für leistungshungrige Mikrofone wie das Shure SM7B ist genügend Power vorhanden. Auf hochmoderne 32-Bit-Aufnahmen muss man allerdings verzichten. Dafür gibt es regelmäßige Updates mit zusätzlichen Features. So ist es neuerdings möglich, auch USB-Mikrofone mit dem Gerät zu verwenden – solange diese von Røde stammen.

Das Rodecaster Pro II ist ein durchdachtes Podcast-Studio mit vielen Anschlüssen und zahlreichen Funktionen, die selbst professionellen Ansprüchen genügen. Die einfache Bedienung sorgt wiederum bei Anfängern für sehr gute Ergebnisse. Die Verarbeitung könnte besser sein. Es ist schade, dass weder Akku noch 32-Bit-Aufnahmen an Bord sind, dafür sorgen regelmäßige Feature-Updates für Freude. Wer weniger Anschlüsse benötigt, bekommt bei identischen Funktionsumfang mit dem kleineren Rodecaster Duo ein noch mobileres Gerät.

LINK

Rodecaster Pro 2: https://rode.com/de/interfaces-and-mixers/rodecaster-series/rodecaster-pro-ii